Trekkingabenteuer in Chile : Alles über den W-Trek im Torres del Paine (2024)

W-Trek – Start am Pehoé-See

Unsere Wanderung startete etwas außerhalb des Nationalparks Torres del Paine mit einer zusätzlichen Übernachtung inmitten eines wunderschönen Waldstücks nahe des Dorfes Serrano am gleichnamigen Fluß. Anschließend ging es per Boot zum ersten offiziellen Startpunkt der Tour innerhalb des Nationalparks: zum Campingplatz Paine Grande. Dieser liegt direkt am Bootsanleger am Ufer des Pehoé-Sees (Südseite des Cerro Paine Grande). Das Gebäude bietet Platz für 100 Wanderer in 22 Schlafsälen mit Etagenbetten für 6, 4 und 2 Personen. Von hier aus hat man einen wunderschönen Blick auf den Pehoé-See, die Höhen des Paine Grande, das Valle del Francés und auch die Ostseite der Cuernos del Paine. Die Badezimmer der Hütte und Waschhäuschen des Campingplatzes verfügen über Waschbecken, Toiletten und separate Duschen mit Warmwasser für Männer und Frauen. Es bietet auch einen Aufbewahrungsservice bzw. Safe für Wertgegenstände und einen kleinen Tante-Emma-Laden, der auch kostenloses heißes Wasser anbietet (so kann man sich das Abkochen sparen).

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Überhaupt gilt im gesamten Torres del Paine Nationalpark ein striktes Feuer- und Kochverbot, außer in ausgewiesenen Stellen / Hütten auf den offiziellen Campingplätzen.

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Ralf Bücheler

In den kleinen "Kochhütten" im Frances-Camp kommt man schnell mit anderen Trekkern ins Gespräch.

Wildcampen im Park ist ebenfalls nicht erlaubt. Selbstverständlich wird auch darauf hingewiesen, alle Abfälle wieder mitzunehmen und in den dafür vorgesehenen Abfallbehältern zu entsorgen, Pflanzen nicht zu beschädigen und auf den markierten Wegen zu bleiben.

Wetter und Ausrüstung

Patagonien ist ja bekannt für sein unberechenbares Bergwetter und berüchtigt für seine starken Winde. Wir hatten in vier Tagen auf dem W-Trek (ca. 70 km) tatsächlich auch alle möglichen Wetter-Szenarien durchgespielt – von Sturmböen und Schnee bis hin zu strahlendem Sonnenschein und frühlingshaften Plusgraden. In den Sommermonaten (Dezember- Februar) ist Hauptsaison, auch da kann es aber kalt und sehr windig sein. Deshalb sind wetterfeste Kleidung und Ausrüstung, ein robustes, sturmstabiles Zelt, ein warmer Schlafsack und eine gute Isomatte unerlässlich. Ihr solltet hier immer auf plötzliche Wetterwechsel vorbereitet sein!

Camps und Highlights

Vom Paine Grande Camp geht es direkt zum ersten Highlight der Tour: dem Mirador Grey entlang des gleichnamigen Sees. Von dort aus hat man einen fantastischen Blick auf den Grey-Gletscher und die treibenden Eisberge. Auf dem selben Weg geht es dann wieder zurück Richtung Paine Grande Camp, oder man verlängert die Tour auf dem linken Teil des "W" bis fast ganz vor zum Gletscher, von wo sich auch Bootstouren buchen lassen.

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Ralf Bücheler

Tolle Aussicht auf den Grey-Gletscher vom Aussichtspunkt Mirador Grey aus. Streckenlänge vom Paine Grande Camp: ca. 11 km hin und zurück.

Wer an diesem Tag gutes Wetter hat und genügend Ausdauer, kann auch gleich noch den mittleren Teil des W-Treks abhaken, und die Tour zu den beiden Aussichtspunkten Mirador Frances und Mirador Britanico im Frances-Tal ergänzen. Übernachtet wird am Ende des Tages auf dem Wald-Campingplatz Frances. Es gibt aber noch eine weitere Übernachtungsmöglichkeit im Camping Cuernos (ein paar Kilometer weiter östlich).

Die Strecke an den ersten beiden Tagen variiert somit je nach Lust und Laune, und für welches Camp man sich entscheidet, zwischen 20 und 35 Kilometer.

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Ralf Bücheler

Tag 3 und 4 führen euch dann noch tiefer in die Las Torres Region hinein. Ein Besuch des "Base de las Torres" – auf der rechten "W"-Seite (s.o.) ist bei gutem Wetter eigentlich Pflicht. Allerdings sollte man dafür schon frühmorgens starten, denn gegen Mittag kann es voll werden auf den schmalen Bergpfaden zum Aussichtspunkt. Die Wanderung zum Mirador Base de las Torres ist aber dennoch eine absolute Traumtour!

Wir hatten für die letzten beiden Nächte auf dem Campingplatz Central übernachtet. Hier könnt ihr euer Zelt auf einer riesigen Wiese innerhalb eines größeren Hotel- und Gästekomplexes aufschlagen. Toiletten, Duschen gibt es auf dem Gelände ebenfalls, es können auch Lebensmittel gekauft werden. Außerdem gibt es hier ein Restaurant in unmittelbarer Nähe, in dem man problemlos mit Karte bezahlen kann. Für die Wanderung von Camp Central zum Mirador müsst ihr mit etwa 1.000 Höhenmetern und 19 km Länge rechnen.

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Fjällräven

Perfektes Wetter auf knapp 900 Meter Höhe - Glück gehabt!

Wer noch etwas entspannter zum berühmtesten Aussichtspunkt des Parks wandern möchte, bucht sich für die restlichen Tage im Camping Chileno ein – von hier aus sind es nur wenige Stunden bis zum Base de las Torres (ca. 10 km hin und zurück, siehe Karte unten). Die Berge der Torres del Paine sind quasi das Wahrzeichen des Parks – die nadelartigen Granitberge erinnern etwas an die Drei Zinnen in Südtirol und sind zwischen 2.600 und 2.850 m hoch. Der höchste Berg im Nationalpark ist der Cerro Paine Grande mit 3.050 Meter.

Für mich war es ein einmaliges Erlebnis hier im Rahmen des Fjällräven Classic Pilotprojekts dabei zu sein. Die schwedische Ausrüstungsmarke plant für Dezember 2024 den ersten Fjällräven Classic Event in Chile. Aktuelle Infos dazu dann auf dieser Webseite

W-Trek und Ralfs gesamte Tour im Überblick

Mögliche Etappen

  1. Paine Grande Camping – Mirador Grey (ca. 11 km, 3,5 h) – Sector Grey (ca. 15,5 km, 5,5 h – hin und zurück)
  2. Paine Grande Camping – Camping Francés (ca. 8 km, 2,5 h), inkl. Mirador Francés & Britanico (ca. 21 km, 8 h)
  3. oder Paine Grande Camping – Camping Cuernos (ca. 11 km, 4 h), inkl. Mirador Francés & Britanico (ca. 24 km, 9 h)
  4. Camping Francés – Camping Central (ca. 16 km, 6 h)
  5. Camping Central – Base Torres (und zurück, ca. 19 km, 7,5 h)

FAQ Torres del Paine - Chile - Patagonien

Wie komme ich in den Torres del Paine Nationalpark in Chile?

Für eine Reise "ans andere Ende der Welt" bedarf es natürlich eine gewisse Planung im Vorfeld der Reise. Hier sind einige Schritte, die es abzuklären gilt:

  1. Flug nach Punta Arenas oder Puerto Natales: Die Reise in den Torres del Paine Nationalpark beginnt im Normalfall mit einem internationalen Flug nach Santiago, der Hauptstadt von Chile. Von Santiago aus kann man einen Inlandsflug nach Punta Arenas (der größten Stadt in der Nähe des Parks) nehmen oder man fliegt nach Puerto Natales, einer kleineren Stadt, die noch näher am Nationalpark liegt (das war übrigens auch unsere Option beim letzten Mal, geflogen mit Sky Airline). Punta Arenas ist zwar weiter entfernt, bietet aber mehr Flugoptionen.
  2. Busfahrt von Punta Arenas nach Puerto Natales - dort dann weiter vom Busbahnhof in Puerto Natales in den Torres del Paine Nationalpark. Innerhalb des Parks gibt es weitere Busse und auch Boote, die euch zu verschiedenen Spots und Camps bringen können.
  3. Permits und Eintritt: Bevor ihr den Park betretet, müsst ihr Eintritts- und Übernachtungspermits erwerben. Diese sind erforderlich, um den Park zu besuchen und in den Refugios (Hütten) oder Campingplätzen zu übernachten. Weitere Infos hier

Was muss ich beim Camping im Torres del Paine Nationalpark beachten?

Es gilt zu beachten, dass der Torres del Paine Nationalpark abgelegen ist und man sich gut auf die Reise vorbereiten sollte. Dazu gehört auch die entsprechende wind- und wasserdichte Wanderbekleidung, denn das Wetter kann in Patagonien unvorhersehbar sein und ständig wechseln. Daher ist es wichtig, entsprechende Kleidung und Ausrüstung mitzubringen und die Camps im Voraus zu reservieren, da die Anzahl der Campingplätze begrenzt ist und während der Hauptsaison schnell ausgebucht sein können. Permits und Reservierungen können online oder vor Ort in Puerto Natales erworben werden (siehe oben). Der Nationalpark Torres del Paine verfügt über verschiedene Campingplätze, von einfachen Zeltplätzen bis hin zu Camps mit Hütten, Serviceeinrichtungen, Toiletten und Duschen. Auch hier macht es Sinn, sich im Voraus darüber zu informieren, welche Einrichtungen im Reisezeitraum verfügbar sind. Wildcampen, Feuer machen und Verlassen der Wege ist innerhalb des Nationalparks strengstens verboten! Für das Kochen mit dem Trekkingkocher gibt es in den Camps entsprechend ausgewiesene Stellen/überdachte Hütten etc. Wie bei jedem anderen Trekkingabenteuer auch, empfehlen wir euch auch vor jeder Tour über die aktuellen Wetterbedingungen und Wanderrouten im Nationalpark zu informieren, Offline-Karten, wenn möglich herunterzuladen, denn mit dem Smartphone-Empfang ist es eher schwierig dort! Pumas sind an der Spitze der Nahrungskette in Chile - und auch im Torres del Paine Nationalpark. Normalerweise kommt es aber nur äußerst selten zu direkten Begegnungen oder Zwischernfällen mit den Raubtieren.

Ist das Wasser im Torres del Paine Nationalpark trinkbar?

Das Wasser in den Flüssen und Bächen im Nationalpark ist normalerweise trinkbar, aber es wird trotzdem empfohlen, das Wasser aus offenen Wasserstellen vor dem Trinken zu filtern - am einfachsten sind dabei Trinkflaschen mit eingebautem Filter, bspw. von Katadyn oder Lifestraw. Auch Wasserentkeimungstabletten oder das Abkochen des Wassers im Camp schützen vor eventuellen bakteriellen Infekten, Durchfallerkrankungen etc.

O-Trek

Der "Circuito O" ist die erweiterte Variante des W-Treks und umrundet das gesamte Paine-Massiv. Die berühmteste Trekkingtour Patagoniens dauert im Normalfall etwa 7 bis 9 Tage und ermöglicht es euch noch mehr abgelegene Teile des Torres del Paine Nationalparks zu erkunden (im hinteren Teil vor allem, Gesamtlänge: ca. 130 km). Infos dazu hier.

Etappen könnten so aussehen:

  1. Transport von Puerto Natales nach Torres del Paine, Start im Welcome Center Las Torres, Übernachtung im Serón-Sektor.
  2. Weiter nach Dickson, Übernachtung im Dickson-Sektor.
  3. Wanderung nach Los Perros, Übernachtung im Sektor Los Perros.
  4. Wanderung zum John Gardner Mountain Pass und Grey Lake, Übernachtung im Sector Grey.
  5. Wanderung nach Paine Grande, Übernachtung im Paine Grande-Sektor.
  6. Wanderung ins Francés-Tal, Übernachtung im Sektor Francés/Cuernos.
  7. Wanderung zum Zentralsektor, Übernachtung im Camping Central (siehe oben).
  8. Wanderung zur Base de las Torres und Rücktransport nach Puerto Natales.

Hier der ungefähre Verlauf auf der komoot-Karte:

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Ralf Bücheler

Redakteur

Unser Onliner liebt den Sommer und tauscht gerne mal die Wanderschuhe gegen SUP, Kajak oder Fahrrad. Auch Klettersteige und knackige Bergtouren in den Alpen stehen bei ihm ganz oben auf der Liste!

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Author: Patricia Veum II

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